Ein Jahr zwischen Wachstum und Grenzen.
Erfahrungen, Lektionen und ein vorsichtiger Optimismus für die Zukunft.
Das Jahr 2024 ist nun seit einigen Tagen vorbei. Wie schnell die Zeit vergeht! Mit diesem Beitrag möchte ich auf das vergangene Jahr zurückblicken, meine Erfahrungen reflektieren und überlegen, wie ich diese ins neue Jahr mitnehmen, verbessern oder sogar ganz anders angehen kann.
Ich blicke mit gemischten Gefühlen zurück. Einerseits hatte ich die Möglichkeit, mich selbst besser kennenzulernen. Meine Therapie, die über ein Jahr dauerte, endete gegen Jahresende, und ich konnte viel über mich lernen. Heute verstehe ich mich und meine Gefühle ein Stück besser. Dinge, die zuvor so fremd, frustrierend und nervenaufreibend waren, erscheinen mir jetzt klarer und machen mehr Sinn.
Andererseits war 2024 ein Jahr voller Stress. Sich selbst besser verstehen zu lernen und an sich zu arbeiten, ist anstrengend und erfordert viel Disziplin – etwas, das mir oft fehlt. Ich habe Schwierigkeiten, langfristig Interesse an einer Sache zu halten. Nach anfänglicher Euphorie verliere ich schnell die Motivation. Auch wichtige Aufgaben schiebe ich oft so weit vor mir her, bis sie mich schließlich wie eine Welle überwältigen. Dann fühle ich mich von Stress überrollt, mein gesamtes Gemüt wird davon eingenommen, und ich finde keinen erholsamen Schlaf. Das sind meine ersten Gedanken zum Jahr 2024.
Zusammen mit Freunden und Bekannten habe ich einen Verein gegründet. Immer wieder stoße ich dabei an die Grenzen meiner Belastbarkeit. Das macht mir vieles nicht wirklich leichter und hilft nicht sonderlich dabei, meinen Stress zu reduzieren, aber es steckt viel Herzblut in diesem Verein und es zeigt sich immer wieder von neuen, wie wichtig es ist, politisch engagiert zu sein.
Aber das ist nur ein Aspekt meines Alltagsstresses. Ich habe im letzten Jahr viele Strategien gelernt, um besser damit umzugehen. Ich verstehe mittlerweile besser, warum ich oft so reagiere, wie ich reagiere, und versuche, bewusster zu handeln. To-Do-Listen helfen mir dabei enorm. Ich teile meine Aufgaben, so gut es geht, in 25-Minuten-Einheiten auf, um den Überblick zu behalten. Von Woche zu Woche klappt das unterschiedlich gut. In Wochen wie dieser funktioniert es hervorragend – immerhin habe ich es sogar geschafft, wieder einen Blog-Artikel zu schreiben! Aber dann gibt es auch Phasen, in denen ich nicht einmal meine Listen schreibe, geschweige denn etwas erledige. Dennoch bleibe ich optimistisch, dass ich es irgendwann meistere. Oder? Was, wenn ich es durch äußere und innere Umstände nie wirklich schaffe? Wenn mich dieser Gedanke irgendwann zermürbt? We will see.
Wenn ich an 2024 zurückdenke und auf meine Kunst sowie meinen kreativen Kopf blicke, fühle ich vor allem Traurigkeit. 2024 sollte mein Jahr der Kunst werden – doch es kam ganz anders. Ich habe ein paar gute Bilder geschaffen, aber es sind zu wenige. Es fühlt sich an, als stünde ich vor einer Blockade, aus der ich nicht herauskomme. Ich habe das Gefühl, mich nicht zu verbessern, vielleicht sogar schlechter zu werden. Das macht mich wütend. Ich weiß, dass ich mehr zeichnen müsste, um besser zu werden, aber mir fehlen oft die Zeit und die Motivation.
Ich bin gespannt, wie das Jahr 2025 verlaufen wird. Eigentlich bin ich kein Fan von Jahresvorsätzen, doch dieses Mal habe ich mir ein paar Punkte notiert, die mir wichtig sind und die ich im Laufe des Jahres nicht vergessen möchte. Ob ich mich daran halten werde? Ob das Niederschreiben dieser Ziele zielführend ist – oder nur eine weitere Selbsttäuschung? Ich bleibe offen für alles.